Welches Europa wollen wir? Unter dieser Leitfrage möchten wir vor der Europawahl am 26. Mai mit den politischen Jugendorganisationen der Parteien ins Gespräch kommen. Schließlich ist es die junge Generation, die zukünftig die Politik in Europa ausgestalten wird. Daher ist es für uns von großem Interesse, welche europapolitischen Ziele die Jugendlichen verfolgen.

Den Startschuss für unsere „Europa-Dialoge“ gab die Grüne Jugend, die wir am 27. März im Sächsischen Landtag begrüßen durften. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, bei der unsere Präsidentin Andrea Dombois sowie die Vizepräsidentin Gisela Kallenbach unser europapolitisches Engagement in Sachsen präsentiert hatten, gingen wir in eine belebte Diskussion über.

Schon zu Beginn war ein deutlicher Tenor zu vernehmen: Europas öffentliche Wahrnehmung muss sich positiv verändern und gleichzeitig muss sich die Europäische Union verbessern. Dies ist aber nur dann möglich, wenn ein Raum für Kritik geschaffen wird. Proeuropäer sein, heißt eben nicht nur, die Politik der EU in vollends zu befürworten, sondern durch konstruktive Kritik Veränderungen voranzutreiben.

Hier setzt die Grüne Jugend den Fokus auf bessere Kommunikation und Information. „Die EU muss bürgerfreundlicher und transparenter werden“, sind sich die jungen Menschen einig. Zu einer europäischen Gesellschaft gehört eben auch eine etablierte Europäische Öffentlichkeit, d.h. EU-Medien, bessere Aufklärungsarbeit und ein einheitliches Wahlsystem.

Neben Fragen an die allgemeine Reformierung der EU standen auch die Themen „Soziales Europa“, „Digitales Europa“ und „Klimafreundliches Europa“ im Mittelpunkt. Gegenstand der Debatte wurde auch die umstrittene Urheberrechtsreform, wobei die Jugendlichen sich für eine digitalkonforme Rahmenbedingungen aussprachen. Hier sehen sie die Notwendigkeit, Monopolisierungen und Kartellbildungen auch im digitalen Raum verstärkt zu beschränken.

Die Grüne Jugend sieht die strukturellen Probleme, wie vermehrte Jugendarbeitslosigkeit, als Indikator für die Zustimmung zur Europäischen Integration. Jeder sollte die Möglichkeit haben von den Vorteilen der EU zu profitieren, denn nur die Erfahrungen und das unmittelbare Erleben können das Image der EU nachhaltig aufwerten, so die Jugend.

Wir danken der Grünen Jugend für diesen interessanten und sachlichen Austausch und blicken mit Freude auf die kommenden Europa-Dialoge. Welche europapolitischen Ziele und Ideen verfolgen die unterschiedlichen Jugendorganisationen? Wo lassen sich Gemeinsamkeiten entdecken und Kräfte bündeln? Wir sind gespannt!